Mittwoch, 4. März 2015

heart broken.

Völlig klischeehaft fällt das Licht des Vollmondes in ihr Zimmer.
Gedankenlos starrt sie in das Viereck aus Licht auf dem Boden.
Hat sie je etwas anderes getan?
Wieder durchzuckt ihren Körper ein Krampf voller Tränen. Mit sengender Hitze beginnt er, Kälte und ein leichtes Frösteln lässt er zurück.
Sie sitzt auf ihrem Bett, angelehnt an die Wand, im Zimmer herrscht absolute Dunkelheit.
Sie hätte es nicht ausgehalten.
Nur der viereckige Lichtfleck hat sich zu ihr herein gewagt.
Zur Hitze, zur Kälte, zu den K(r)ämpfen und den Tränen.
Sie zieht die Beine an die Brust hoch und umklammert sie, als wären sie die nächsten, die von ihr fortgerissen werden würden.
Viele einzelne Tränen finden Platz auf ihren Knien. Sie wischt sie nicht mehr weg. Sie kommen so zahlreich. Verschwindet eine, so nimmt eine andere sogleich ihren Platz ein.
Ist sie alleine, so gehören sie zu ihr.
In diesem Blick, in dem die feuchte Traurigkeit für heute Abend ihre Heimat gefunden hat, liegt große Qual.
Qual ist es, die sich das Mädchen zur Untertanin gemacht hat. 
Sie heftet sich mit ihren scharfen Krallen an das Herz des Mädchens und umschließt es ganz.
Viele weitere Tränen finden ihren Weg und rinnen erst an den Wangen, dann an ihren Beinen herunter.
Sie bereut die Augenblicke in ihrem Leben nicht genutzt zu haben.
Nun ist das Leben gegangen.
Nichts von ihm bleibt mehr.

Geräuschvoll weint sie nun.
Das Leid in ihrem Blick spricht Bände.
Sie steht vor ihrem Fenster und blickt hinaus, wobei sie nur hindurch blickt.
Krachend lässt sie den Rolladen herunter.
Das Licht verschwindet.
Sie folgt.